Biobasierte Polymere
Biobasierte Polymere werden aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt. Die Ausgangsstoffe stammen aus nachhaltigen und nachwachsenden Quellen und nicht aus den traditionell verwendeten fossilen Brennstoffen. Beispiele sind Tallöl und Speiseöle, die als Nebenprodukte in der Landwirtschaft und in der Gastronomie anfallen.
Der Ersatz fossiler Brennstoffe durch erneuerbare Rohstoffe unterstützt die Kreislaufwirtschaft. Das Ergebnis sind Kunststoffe mit einem deutlich geringeren CO2-Fußabdruck bei gleichbleibender Qualität.
Nachhaltige Lösungen aus der Natur
Nachwachsende Rohstoffe werden an ein Werk geliefert, wo sie in molekulare Kunststoffbausteine umgewandelt werden, z. B. in Bio-Naphta.
Während herkömmliche Rohstoffe aus fossilen Brennstoffen wie Erdgas oder Erdöl stammen, werden nachwachsende Rohstoffe aus erneuerbaren biologischen Ressourcen gewonnen. Beispiele sind:
- Stärke aus Mais oder Zuckerrohr
- Tallöl, ein Nebenprodukt bei der Papierherstellung aus Kiefern
- Organische Abfälle aus der Lebensmittel- und Gastronomiebranche
- Methangas aus Kompostieranlagen
Erneuerbare und herkömmliche Rohstoffe werden kombiniert – zum Beispiel Bio-Naphtha aus erneuerbaren Quellen mit herkömmlichem Naphtha – und anschließend zu einem neuen Material repolymerisiert. Dieses spezielle Herstellungsverfahren ist als Bio-Attribution bekannt, es gibt jedoch noch viele weitere Arten von biobasierten Polymeren
.
Der Anteil an erneuerbaren Materialien im Prozess wird in der gesamten Lieferkette sorgfältig nachverfolgt und dokumentiert (unter Verwendung einer unabhängigen Akkreditierung wie ISCC PLUS).Warum biobasierte Polymere?
Die Verwendung erneuerbarer Rohstoffe kann dazu beitragen, den CO2-Fußabdruck des Endprodukts im Vergleich zu einem aus fabrikneuem Kunststoff (virgin plastic) hergestellten Produkt zu senken.
Dank des Massenbilanzansatzes können biobasierte Rohstoffe zu den bereits etablierten Herstellungsverfahren verwendet werden und bieten ein identisches Qualitätsniveau zu herkömmlichen Polymeren für den Einsatz in anspruchsvollen High-End-Anwendungen.
Einige Biokunststoffe haben den Vorteil, dass sie biologisch abbaubar oder kompostierbar sind. Die Fähigkeiten sich in der natürlichen Umgebung abzubauen, kann dazu beitragen unsere Bodenressourcen zu erhalten oder zu schützen und gleichzeitig die Abfallwirtschaft und eine verantwortungsvolle Entsorgung zu gewährleisten.
Biobasierte Polymere: Eine Vielfalt an Lösungen
Verschiedenen biobasierte Polymere bieten unterschiedliche nachhaltige Vorteile:
- Biobasierte Polymere- Biobasierte Polymere werden aus erneuerbaren Biomassequellen wie Stärke aus Mais/Reis/Kartoffeln oder Zucker aus Zuckerrohr/Zuckerrüben hergestellt. Zellulose aus Bäumen/Baumwolle kann ebenso verwendet werden wie pflanzliche Öle aus Saatgut und vieles mehr.
- Polymere mit Bioanteil (Bio-attributed)- Diese Polymere werden aus einer Kombination von Bio- und herkömmlichen Rohstoffen hergestellt. In der Regel wird die Massenbilanzmethode verwendet, um den Anteil an erneuerbaren Rohstoffen, die in die Herstellung des Polymers eingeflossen sind, zu verfolgen und zu zertifizieren.
- Biologisch abbaubare & kompostierbare Polymere- Ein Material kann als biologisch abbaubar bezeichnet werden, wenn die Zersetzung durch biologische Aktivität erfolgt. Eine besondere Variante davon ist kompostierbarer Kunststoff. Wenn die Ausgangskonditionen stimmen lassen sich biologisch abbaubare Kunststoffe vollständig in Biomasse zersetzten / umwandeln